Sankt Martin, sahankt Martin, sahankt Martin war ein guter Mann, hat Kleider nicht, hat Socken an...
so schallt es doch tatsächlich, hört man genau hin, aus den Mündern der Dritt-Klässler. Hm, da erinnert frau sich gern an eigene Schulzeiten.

Die Reihenfolge: erst kurze Andacht in der Kirche, die Kinder sind kaum noch zu bremsen, geschweige denn, still zu halten und mit Singen vor dem großen Zug aufzuhalten. Und dann geht es endlich los. Fackeln in den Himmel gehalten, sternklare Nacht, kalt und windig, aber da ist der Sankt Martin auf seinem Rappen, immer lauter spielt die Kapelle, immer lauter klingen die Kinder.

Ganz früher als Kind durfte ich gleich hinter dem Pferd wandern zusammen mit meinen Klassenkameraden. Dann durfte ich hinter den Klassen wandern, als Sohnemann im entsprechenden Alter war. Dann kam lange Jahre nichts (schluchzzzzz) und dann war das Töchterchen endlich wieder dabei. Jetzt auch noch, sie ist in der berüchtigten dritten Klasse. Und wo bin ich?

Ich wandere hinter den Klassen, noch hinter der Musikkapelle, noch hinter den anderen vielen Mitwanderern, die alle nur ein Ziel haben, den Weggemann! Und wen beobachte ich? Nein, keine netten Männer, keinen Sohn, keine Tochter, nein, meine Mutter. Früher achtete sie auf mich, jetzt bin ich diejenige, die darauf achtet, dass sie nicht verloren geht (der Verlust einiger Gehirnzellen hat halt auch zur Folge, dass das eingebaute Navi nicht mehr funktioniert). Aber sie läuft, und das ist gut so!

schleicht sich wieder in mein Gesicht, auch wenn die Realität mich in letzter Zeit zu sehr eingeholt hat. Und was wars?
Natürlich seine SMS. Nach mehr als einem Monat "...stille" ein imaginärer Kuss, einfach mal so nachts um 1.55 Uhr verschickt hat doch einen so einfühlsamen Effekt auf meine Gefühlslage...und ein sanftes Lächeln zeichnet sich in meinem Gesicht ab.

Fazit: mir geht es gut.

- Sohn hatte Autounfall, zum Glück nur Schleudertrauma
dafür hats Auto noch ein paar Beulen mehr
- Mutter aus Krankenhaus raus, setzt auch wieder ein bißchen Speck an

aber was mich abhält zu schreiben:
der Ehemann einer Schulfreundin (dito 44 Jahre alt) ist plötzlich verstorben. Einfach so. Fällt um. Kein Wort mehr. Embolie. Ich verstehe es nicht. Es ist GRAUSAM.

Weil so viel Unausgesprochenes. Da will man - ich - sich selbst einfach nichts gutes mehr tun, weil es anderen so schlecht geht...

Aber ich lese gerne noch überall mit.

... die schlaflose Nacht hätte an den SMS gelegen. Ha. Es war VOLLMOND!

Unser Treffen: ganz kurz nur für Minuten, aber so voller Verstehen, heißer Küsse, Hände, die nicht aufhören wollten zu suchen...

Natürlich habe ich geschrieben, dass ich ihn nicht sehen will. Es wäre zu aufwühlend ärgernd fertig machend - aber auch verführerisch. So wie immer nach dem Motto ja / nein, ich will / ich will nicht...

Ich glaube allerdings auch, dass er genau das von mir erwartet hat.
Naja.
GRRRRRRRR

Töchterchen geht nächstes Jahr zur Kommunion. Heute war Familienmesse. Da Vater auch nicht so DER Kirchgänger ist, streifen die Gedanken schon mal ab. Und schon war Spongebob Schwammkopf mit in der Kirche: der Name von Thaddäus steht sogar in den heiligen Hallen... was man nicht alles so liest...

Horror. Panik. Die unendliche Frage nach dem Warum.
Warum was?
1. Ich hatte mir ja was vorgenommen.
2. Da kommt er mir auf 20 km nah und schreibt auch noch, dass wir uns "auf ein
paar Minuten" sehen sollen.

3. Und was ist? Ich habe meine Tage. Naja, bei meiner schlechten Laune könnte ich ihm ja mal die Meinung sagen. Wie üblich an solchen Tagen. Abgesehen von der Putzwut, die diesmal - leider? - ausgeblieben ist.

WAS SOLL ICH TUN???

Es geht aufwärts. Nach 4 Tagen ohne jegliche Nahrung hat meine Mutter endlich wieder etwas zu essen bekommen: Süppchen, so dünn, dass es einfach nur durchlief.
(mit 80 hat sie gerade eine Darmdivertikeldurchbruchsgeschichte überstanden, Positives, kannst ruhig weiter bleiben!)

Edit 19.50 Uhr:

zu früh gefreut. Heute wurde sie wieder auf 0-Diät gesetzt mit Luxusgetränk zum Dauerlaufen aufs WC. Hm. Sie - die Ärzte - wollen sich alles noch mal anschauen. Noch mal hm. (Weil ja Freitag CT war mit gutem Ergebnis). Leider war ich nicht bei der Visite dabei, ich hätte schon gern gewußt, warum. Weil sie keine Schmerzen mehr hat und auch das wenige Essen, was sie gestern und vorgestern bekam, gut vertragen hat (wobei: Kartoffelpü mit Apfelkompott ist ja auch nicht gerade darmreizend :-) ) Naja. Sie will ja auch wieder raus. Jetzt müssen wir nur den Gedanken verdrängen, dass es jetzt wieder um den "Privat"Bonus geht. Da ist Mam sehr resolut. Was muss muss, aber wehe es wird mehr! Da kann sie ganz schön Kontra geben. Da merke ich auch wieder, dass es ihr besser geht. Drücken wir mal die Däumchen.

Und noch etwas habe ich heute morgen schon er"lebt" und ich frage mich, warum das so ist wie es ist. Denn es geschieht regelmäßig:

Morgens um halb acht auf der Fahrt zur Arbeit begegne ich immer wieder 3 holden älteren - um nicht zu sagen über 70-jährigen- Damen mit ihren schicken Rollatoren. Sie parken auf dem Fahrradweg und klönen. Worüber, frage ich mich? Wie heftig glückvoll und gefühlsecht das Wochenende war? Neue Tuning-Tipps für ihre Rollis? Den neuesten Klatsch und Tratsch aus der Wohnanlage - wer mit wem und wie oft es getachelt hat?

Wer die Antwort weiß - bitte gerne.

Und noch etwas zum Thema Tacheln: Familie Flodder ist aus dem Dorf ausgezogen. Die neuen Mieter: Wohl Ultra-Flodder, denn er lief gestern shirtlos mit shorts durchs Dorf (kam er aus der einzigen Kneipe???) samt Familie und hat auf offener Straße seinem Sohnemann mehrfach eine getachelt. Als ich bremste, war die Mutter wohl schon dazwischen gegangen. Oh je!

Heute morgen im Autoradio gehört und so was von bestätigend genickt gelacht den Tag schön begonnen:


Was ist eine Frau, die immer Glück mit Ihren Männern hatte?




SINGLE *lol*

Mal was positives:

Es ist tatsächlich ein Rohrbruch vor dem Haus. Als ich von der Arbeit komme, stehen schon die Arbeiter vor der Tür – bzw. sitzen im Auto und halten Mittag.
Und kurz darauf wimmelt es nur so vor MÄNNERN, alles rennt munter umher, stellen legen Arbeitsmaterial von Schaufel, Hacke, Absperrung etc. bereit.

Und plötzlich ist ein großer und ein kleiner Bagger da, LKW um LKW erscheint und spuckt noch mehr MÄNNER aus.

Und schon geht es los. Ich verziehe mich ins Haus, leise ahnend, dass das wohl etwas dauern wird. Das Loch wird größer, da packt mich doch die Neugier, denn es wird nicht mehr mit Bagger gegraben, nein, jetzt gräbt nur noch ein Mann und 5 weitere stehen drumrum. Da will ich doch dabei sein!

Als sie mich sehen, sprudelt (nein, nicht das Wasser :-) ) es aus einem schon heraus: „Sie haben ja Satellitenfernsehen, nich wahr?!“ Denn sie haben es getroffen. Das Kabel vom Kabelfernsehen. Und ich habe Satellitenfernsehen! Glückssträhne, Du kannst weiter bleiben! Und das Telefonkabel ist auch noch ganz!

Edit: Wenn sie jetzt das Stromkabel treffen, hören alle Schlagartig auf zu arbeiten! HAHA

Was fehlt noch: der Rohrbruch.

:-) dieses Grinsen ist einfach nur noch nach dem Motto: was kann denn jetzt noch kommen. Als ich heute morgen abfuhr, sah ich schon die Pfütze vor der Einfahrt. Und sie ist größer geworden. Das Wasserwerk ist informiert. Mal sehn, wo sie buddeln und wer es zahlen muss - im Notfall hoffentlich die Versicherung...

Alles sch.... Schicksal hin oder her: ich komme gerade aus dem Krankenhaus, leider hat es meine Mutter wieder erwischt :-(. Akutes Abdomen - was soviel heißt wie "Wir müssen nachschauen". Altwerden ist Mist!

Ja, jetzt kommt es wohl ganz dicke:

Verdrängen kann ich ja ganz gut. Und fast hätte ich es wohl auch geschafft, "IHN" in der untersten Kiste eines 100 Meter Stapels verschwinden zu lassen. Schon mehr als 1 Monat her seit der letzten SMS und Mail.
Und was kommt jetzt? Anstelle der Rund 900 km Abstand sind es jetzt auf einmal - und wohl für länger - noch nicht mal mehr ein Zehntel. Schreibt er. Und so viel unausgesprochenes. Oder denke ich jetzt wieder zu viel?
Abgesehen mal davon, dass ich ... und dass ich ... und dass er...