Was mich noch lächeln ließ in dieser Woche:
im Büro erhielt ich einen Anruf einer Firma für Werbemittel. Ein gewisser Jemand wollte sich vorstellen, er wäre jetzt mein persönlicher Sachbearbeiter. Ich war im Chefgespräch, deshalb sehr kurz angebunden, vertröstete ihn auf den nächsten Tag.
und schon war der nächste Tag und er rief an. Und wie klein die Welt doch ist: er stammt aus dem selben Ort, in dem ich arbeite. Nur ruft er aus einer Zentrale in IRLAND an. Und hat sich doch gefreut, mit der alten Heimat zu telefonieren. Schön. Schönes Gespräch.
auch wenn es nicht so ganz zur vorhergehenden Erinnerung passt:
noch ein kirchlicher Gedanke heute in der Messe: die Kirche war zur Hälfte gefüllt - oder auch zur Hälfte leer, wie man/frau es sieht. Und ungelogen: 80 % der Kirchgänger waren Damen im Alter von 70 +++, mit grau bis weiss ungefärbten dauergewellten Haaren.
bitte bitte: ich nieeeee sooooo!
Besinnlich war der Karfreitag, denn es war der Kinderkreuzweg - und es war so gut zu sehen, dass die Kirche sich in kindlichen Worten den Kindern zu erklären versuchte, was in diesen Tagen bedeutsames geschehen ist - und noch wird.
Und auch wenn das Osterfeuer gestern am späten Abend nicht so ein rein kirchlicher Brauch ist, bringt es doch Menschen zusammen, und wenn auch nur in Gedanken...
Und nun heute die Ostermesse am frühen Morgen sollte doch noch eine Überraschung für mich bereit halten. J.H. ist gestorben.
Ich bin eine Dorfpflanze. Und J.H. gehört für mich zum Dorf dazu. Liebevoll von uns "Dorfsheriff" genannt, denn früh morgens, wenn ich zur Schule ging, zur Arbeit fuhr, da wanderte er seine Runde im Dorf ab, immer mit Hut, den Händen in den Taschen.. Beim nachmittäglichen Spaziergang mit dem Hund begegnete ich ihm dann ein zweites Mal. Und beim abendlichen Stelldichein mit Freunden - oder denen, die es vielleicht einmal werden sollten - da patrollierte er ein letztes Mal, freundlich grüßend, und natürlich alles bemerkend. Wer ein neues Auto hatte, wer gerade neu zugezogen ist, wer was gerade neu im Garten anpflanzte, all das hat er gesehen, und wenn es gut war, auch so gelobt.
Und als mein Vater vor 20 Jahren starb, männliche Unterstützung bei einer Treppenreparatur fehlte, ja, auch da war er zur Stelle, er hatte die kaputte Stufe natürlich bemerkt.
In den letzten Jahren hat er seine Runden nicht mehr so oft gedreht, aber immer, wenn ich an seiner Hausecke vorbeifuhr, da stand er da und grüßte. Und auch wenn er zuletzt in seinen eigenen Gedanken weilte, kam manches Mal doch noch ein Gespräch zustande, über das Wetter, über den Garten, über die Kirmes und über viele Dorfpflanzen, die nicht mehr im Dorf sind.
Und so merke ich nun, dass er fehlen wird.